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Ein Lab, das Welten vereint

Das Digital Education Lab der IHK will mit Innovationen mehr Jugendliche in Ausbildung bringen – und dafür alle Akteure vernetzen.
Es klingt nach einem hippen Berliner Start-up, ist aber ein neues Angebot der IHK: das Digital Education Lab im Ludwig Erhard Haus. Hier, im ehemaligen Service Center, sollen in den nächsten Jahren Innovationen entstehen, die in der Praxis Bildung und Ausbildung in Berlin – und natürlich auch darüber hinaus – nachhaltig verbessern. Das Lab ist ein Standbein der IHK-Ausbildungsoffensive, die sich zum Ziel gesetzt hat, neue Wege zu gehen, um mehr Jugendliche in Ausbildung zu bringen, die Berufsorientierung und nicht zuletzt das Image der dualen Ausbildung zu verbessern. Fast drei Mio. Euro haben die Mitglieder der Vollversammlung Anfang 2022 für die Ausbildungsoffensive insgesamt zur Verfügung gestellt.
Damit aus Ideen Innovationen und aus Innovationen Praxisanwendungen werden, braucht es die Zusammenarbeit aller Akteure. Deshalb gehört die Vernetzung des Bildungsökosystems ebenfalls zur DNA des Digital Education Labs. In der Lab-Community sollen Ed-Tech-Start-ups mit ihren innovativen Lösungsansätzen, Unternehmen aus dem Bereich digitales Lernen, Ausbildungsbetriebe, Bildungsträger und Verwaltungen aufeinandertreffen. So soll zusammenkommen, was bisher zu oft in getrennten Welten lebt. Schulen und Schulverwaltungen scheuen häufig den direkten Kontakt zu Unternehmen, ehrenamtlichen Initiativen fehlt das Know-how für berufliche Bildung und Anbietern die Möglichkeit, Innovationen in der Praxis zu testen.
Die Vernetzung ist dabei durchaus wörtlich zu verstehen. Denn Ideen brauchen Raum, den das Digital Education Lab in Form von Flächen ebenfalls bietet. Mit Christiani, dem führenden Lehrmittelanbieter für den gesamten technischen Bildungsweg, konnte bereits der erste Mieter für das Lab gewonnen werden. Ein Teil der Bürofläche wird für die Dauer einzelner Projekte an Start-ups aus dem Bildungsbereich vermietet, aktuell haben die beiden Start-ups Aivy und FindMe! hier Büros bezogen. Im nächsten Schritt sind nicht nur Ed-Tech-Konferenzen und andere Veranstaltungen zum Thema „Bildung besser machen“ geplant, sondern vor allem die sogenannten „Batches“: Im Zentrum steht dabei jeweils ein konkretes Pro-blem, zur Lösung entwickeln die teilnehmenden Start-ups und Unternehmen einen Prototyp, der dann in der Praxis getestet wird.
Mit dem Digital Education Lab leistet die Berliner Wirtschaft deshalb einen weiteren, wichtigen Beitrag, um die berufliche Bildung zukunftsfest zu machen.
von Dr. Mateusz Hartwich