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Schnelles Netz für alle

Ganz Berlin soll bis 2028 mit Glasfaseranschlüssen versorgt sein. Ein Online-Monitor gewährt Einblicke in den aktuellen Ausbaustand.
In der Hauptstadt informiert ein neuer Gigabit-Monitor über den Ausbaufortschritt der Gigabit- und Glasfasernetze bis auf Ebene der Kieze. Der kartenbasierte und online frei zugängliche Gigabit-Monitor zeigt den aktuellen Ausbaustand sowie den des laufenden und des jeweiligen Folgejahrs. Es ist eines der Vorhaben aus dem Sofortprogramm des Ende April 2023 geformten Berliner Senats.
Wie der Gigabit-Monitor zeigt, liegt die Versorgung mit Gigabitanschlüssen in Berlin inzwischen bei 91,7 Prozent und mit Glasfaseranschlüssen bei 17,2 Prozent. Rund 370.000 der Haushalte und Gewerbeeinheiten in Berlin verfügen aktuell über Glasfaseranschlüsse. Für dieses Jahr prognostizieren die Partnerunternehmen 400.000 und für 2024 über 600.000 neue Glasfaseranschlüsse. Damit wird das Ziel des Senats unterstützt, eine Versorgung der 2,2 Mio. Haushalte und Gewerbeeinheiten mit schnellstem Internet im gesamten Stadtgebiet sicherzustellen. Für Gigabitanschlüsse soll die flächendeckende Versorgung bis zum Jahr 2025 erreicht werden und für Glasfaseranschlüsse bis zum Jahr 2028, also zwei Jahre schneller als zunächst geplant.
Während man beim gigabitfähigen Ausbau in Berlin auf ein weitflächig vorhandenes Netz an leistungsfähigen Kupferkabeln aufbauen konnte, geht die Verlegung von Glasfaser mit erheblichem Bauaufwand in der ganzen Stadt einher. Entsprechend wird auch die Zahl von Bau- und Genehmigungsanträgen in den Bezirken in die Höhe schießen. Um diesen Flaschenhals zu beheben, ist die Politik gefordert. Wirtschaftssenatorin ­Franziska Giffey erklärt hierzu: „Als erstes Bundesland haben wir die Antragstellungs- und Genehmigungsprozesse für die Unternehmen bereits vollständig digitalisiert und wollen die Prozesse gemeinsam mit den Bezirken weiter optimieren. Wir wollen Berlin zum Innovationsstandort Nummer eins in Europa machen, und auch dafür ist ein flächendeckendes und leistungsfähiges Glasfasernetz unabdingbare Voraussetzung.“
IHK-Präsident Sebastian Stietzel lobte in einem Statement Ende Juni den Gigabit-Monitor. Dieser schaffe Transparenz und gebe Unternehmen Planungssicherheit. Stietzel mahnte jedoch an, dass Synergien zwischen den Infrastrukturbetreibern geschaffen und vor allem Genehmigungsverfahren in den Bezirken beschleunigt und harmonisiert werden müssten. „Die Bezirke sollten die hierfür notwendige Unterstützung und Ressourcen erhalten – auch mit Blick auf den neuen Doppelhaushalt 2024/25“, so Stietzel.
Von Henrik Holst